Prävention ist mir ein großes Anliegen, da durch frühzeitige Intervention die Auswirkungen der Sprachentwicklungsstörung auf Persönlichkeitsentwicklung, Sozialverhalten und später auf Schriftspracherwerb sowie Textverständnis in der Schule hintan gehalten werden können. „Es kommt schon noch“ ist nicht falsch – die meisten Kinder beginnen ab dem dritten Lebensjahr zu sprechen – die Sprache kommt dann nur häufig anders als es der normalen Entwicklung entsprechen würde. Deshalb erweist es sich meist als günstig, eine Abklärung dem Zuwarten vorzuziehen, wenn Sie sich Sorgen um die (sprachliche) Entwicklung Ihres Kindes machen. Manchmal ist auch ein intensives Beratungsgespräch ausreichend, um Kommunikationsmuster und Strategien (wieder) in die richtigen Bahnen zu lenken. Ziel der Prävention ist es, in dem Alter die Entwicklung Ihres Kindes zu unterstützen, in welchem Sprachentwicklung natürlicherweise passiert und dadurch einer späteren, oft langwierigen Korrektur der bereits anders abgespeicherten sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten und Kompensationsstrategien (häufig mit dem Druck des bevorstehenden Schuleintritts im Nacken) vorzubeugen.